Tipps und Tricks

Cyber-Grooming: wenn der Chatpartner plötzlich ein Erwachsener ist – KW 33/16

Du kennst das bestimmt auch: In vielen Spielen, Apps oder auch auf Internetseiten gibt es Chat-Räume, in denen man sich mit anderen Nutzern und Personen schreiben und unterhalten kann.

Genau solche Chaträume können mächtig gefährlich werden. Denn oftmals braucht man hier nur einen Nickname anzugeben. Man hat also überhaupt keine Ahnung, mit wem man da gerade chattet.

Diese Anonymität nutzen die so genannten Cyber-Groomer aus! Beim Cyber-Grooming sprechen meist Erwachsene ganz gezielt Jugendliche und Kinder in Chaträumen an. In vielen  Fällen verfolgen sie dabei nur ein Ziel: Sie wollen mit den Jugendlichen und Kindern nicht nur chatten, sondern sich mit ihnen im realen Leben treffen, um sie dann zu missbrauchen.

Die Erwachsenen geben sich im Internet meistens als Kinder oder Jugendliche aus und machen in den Chaträumen falsche Angaben zu ihrem Namen, Alter und nutzen auch nicht selten falsche Profilbilder. Damit erschleichen sie sich das Vertrauen der Chatpartner. Sie hören zu, geben Komplimente, zeigen sich verständnisvoll. Wie ein richtiger Kumpel oder eine richtige Freundin eben.

Doch die grosse Gefahr ist hier: Man chattet mit einer unbekannten Person, man weiss nicht, wer sich dahinter verbirgt. Kommt es dann wirklich zu einem Treffen, kann das ganz böse enden.

Und das passiert leider nicht selten. Erst in den vergangenen Wochen hat ein 12-jähriger Junge die Schweiz in Atem gehalten. Er war viel im Internet unterwegs und chattete auch gern. In einem Online-Spiel lernte er dann wahrscheinlich seinen mutmasslichen Entführer kennen. Tagelang war der Junge verschwunden. Die Polizei hat ihn nach einer Woche knapp 600 Kilometer entfernt in Deutschland in der Wohnung eines Mannes gefunden.

Du siehst: Eine harmlose Internetbekanntschaft kann sich ganz schnell als etwas völlig anderes herausstellen!

 

Um dich vor Cyber-Grooming zu schützen, solltest du bei dir unbekannten Chatpartnern oder neuen Kontakten, die du nicht persönlich kennst, besonders vorsichtig sein! Gib am besten nicht all zu viel von dir preis. Auf keinen Fall solltest du deinen kompletten Namen, deine Adresse, Telefonnummer oder deine Nutzernamen in sozialen Netzwerken angeben. Besonders  vorsichtig solltest du auch sein, wenn dir ein unbekannter Chatpartner ganz viele Komplimente macht, besonders nett zu dir ist oder angeblich genau das gleiche erlebt hat, was dich gerade bedrückt.

Alle Alarmglocken sollten bei dir läuten, wenn der Chatpartner dich fragt, ob du allein im Zimmer bist oder dich nach anzüglichen Fotos fragt. Dann solltest du den Chat sofort abbrechen.

Auf ein Treffen solltest du dich bei Unbekannten ebenfalls nicht einlassen. Wenn doch, dann nimm unbedingt einen Freund oder eine Freundin mit und wähle als Treffpunkt einen belebten Ort, wie etwa eine Eisdiele, ein Cafe oder ein Fast-Food-Restaurant. Hier sind ganz oft genügend andere Menschen, die du um Hilfe bitten kannst.

 

Weitere Informationen zu dem Thema findest du hier:

 

http://www.schau-hin.info/extrathemen/cybergrooming.html

 

https://www.lilli.ch/cybergrooming_taeter_kontakt/


Ist dir das auch schon mal passiert: Du findest auf einer Internetseite deine Traumschuhe, das...
Kat: Surfen

Ich unterstütze Netla, weil ich es für vordringlich halte, dass die heranwachsende Generation mit den Möglichkeiten und Gefahren einer digitalisierten Welt möglichst früh vertraut gemacht werden muss. Die informationelle Selbstbestimmung setzt informierte Bürger voraus.
Hanspeter Thür, ehem. Eid­ge­nös­sisch­er Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragter

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