Tipps und Tricks

Ultraschall-Tracking: wenn das Handy „unhörbare“ Töne empfängt – KW 20/17

Gerade im Internet versuchen Firmen möglichst viele Informationen über ihre Kunden oder die Besucher ihrer Webseiten herauszufinden. Je besser und umfangreicher diese Nutzerprofile sind, desto wertvoller sind sie für Unternehmen, die Werbung im Internet schalten. Ein Hersteller von Fussballschuhen kann so zum Beispiel festlegen, dass seine Werbung nur Person zu sehen bekommen, die sich für Fussball interessieren und dazu sogar noch aktiv spielen. Eine Möglichkeit, diese Informationen zu sammeln sind zum Beispiel Cookies. Auch darüber haben wir hier ja schon geschrieben.

 

Eine weitere Möglichkeit ist das so genannte Ultraschall-Tracking. Einer aktuellen Studie von Forschern der Technischen Universität Braunschweig in Deutschland zufolge wird das immer häufiger eingesetzt. Bei dieser Methode werden Ultraschall-Töne zum Beispiel über einen Computer-Lautsprecher ausgestrahlt. Diese sind für das menschliche Ohr nicht hörbar – von einem Smartphone mit entsprechender App dagegen schon. Und hier wird es dann interessant. Denn so ist es zum Beispiel möglich, genau herauszufinden, welche Werbung eine bestimmte Person erreicht. Und die könnte im schlimmsten Fall dann sogar ganz konkret identifiziert werden, denn auf dem Smartphone sind Apps ja in vielen Fällen mit einem Nutzerkonto verbunden.

 

Auch Geschäfte können diese Möglichkeit des Nutzertrackings einsetzen. So kann eine Sportladen-Kette in ihren Shops zum Beispiel Ultraschall-Töne aussenden. Kommt ein Kunde in den Laden und hat die App der Sportladenkette installiert, empfängt diese automatisch die Töne und zeigt zum Beispiel persönliche Rabatt-Gutscheine oder andere Werbeangebote an. Klingt an sich nicht schlecht, doch das Unternehmen weiss nun, in welchem konkreten Geschäft der jeweilige Nutzer war und vielleicht sogar auch noch, was er gekauft hat. Damit kann das Profil entsprechend verfeinert werden und wird für die Werbeindustrie, in diesem Fall für den Sportladen, noch interessanter.

 

Der Studie zufolge sind in über 230 Android-Apps so genannte Ultraschall-Beacons im Einsatz. Eine genaue Liste der Apps wurde bislang allerdings nicht veröffentlicht.

Einen wirklichen Schutz gegen das Ultraschall-Tracking gibt es bislang nicht – wirklich sicher ist nur, das Handy auszuschalten.

 

Weitere Informationen zu dem Thema findest du hier:

 

http://t3n.de/news/ultraschall-tracking-android-apps-europa-820937/

http://christian.wressnegger.info/content/projects/sidechannels/2017-eurosp.pdf

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Tracking-Forscher-finden-Ultraschall-Spyware-in-234-Android-Apps-3704642.html


Ist dir das auch schon mal passiert: Du findest auf einer Internetseite deine Traumschuhe, das...
Kat: Surfen

Ich unterstütze Netla, weil ich es für vordringlich halte, dass die heranwachsende Generation mit den Möglichkeiten und Gefahren einer digitalisierten Welt möglichst früh vertraut gemacht werden muss. Die informationelle Selbstbestimmung setzt informierte Bürger voraus.
Hanspeter Thür, ehem. Eid­ge­nös­sisch­er Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragter

Hol´dir das NetLa App hier auf dein Smartphone für Apple oder Android

Das „NetLa-Quiz“ als Kartenspiel
Das „NetLA-Quiz“ als Kartenspiel gibt es ab sofort in der 2. Auflage mit vielen neuen Fragen und Antworten. 36 Spielkarten im Taschenformat gegen eine Schutzgebühr von 5 Franken.
Zum Bestellformular