Der Name klingt niedlich, doch wenn man einmal mit „Locky“ Bekanntschaft geschlossen hat, möchte man diesen Namen am liebsten nie wieder hören. Bei „Locky“ handelt es sich nämlich um einen mächtig fiesen Virus, der gerade im Internet sein Unwesen treibt. Allein in Deutschland sollen pro Stunde mehrere tausend Computer infiziert werden. Bei „Locky“ handelt es sich um so genannte Ransomware. Fängt man sich den Virus ein, verschlüsselt er zahlreiche Daten, wie zum Beispiel Fotos, Videos oder auch Dokumente und fordert anschliessend ein Lösegeld. Dieses Lösegeld beträgt Berichten zufolge 0,5 Bitcoin, was knapp 210 Schweizer Franken entspricht. Zahlt man das, sollen die Daten angeblich wieder entschlüsselt werden. Experten raten allerdings dazu, nicht zu zahlen. Ganz oft ist es nämlich schon passiert, dass die Daten anschliessend nicht entschlüsselt wurden, oder –noch schlimmer- es wurde weiteres Geld gefordert.
Locky verbreitet sich aktuell hauptsächlich per E-Mail, als Rechnung getarnt. Im E-Mail-Text steht dann zum Beispiel, dass man das angefügte Office-Dokument öffnen und ausdrucken soll. Öffnet man die Datei, wird ein kleines Programm ausgeführt, das den Virus sofort aus dem Internet herunterlädt und anschliessend ausführt. Berichten zufolge, sind auch bereits Mails aufgetaucht, in denen kein Office-Dokument, sondern ein ZIP-Archiv angehängt ist. Ist man neugierig und öffnet die enthaltene Datei, ist es zu spät. Eine wirkliche Chance, alle verschlüsselten Daten ganz einfach wieder herzustellen, gibt es aktuell nicht.
Schützen kannst du dich im Moment hauptsächlich damit, keine E-Mail-Anhänge von fremden Personen und Absendern zu öffnen. Auch bei E-Mails von Freunden solltest du vorsichtig sein. Wenn du dir nicht sicher bist, frag lieber kurz beim Absender nach, ob er dir wirklich eine Mail mit Anhang geschickt hat. Allein auf die Antivirensoftware, die du hoffentlich installiert hast, solltest du dich bei Locky nämlich nicht verlassen. Durch die wechselnden Übertragungswege des Virus können ihn nicht alle Programme sofort erkennen.
Weitere Informationen zu dem Thema findest du hier:
http://www.nzz.ch/digital/erpressersoftware-locky-breitet-sich-aus-ld.5535