Tipps und Tricks

Webtracking: Wirst du permanent gestalkt? – KW 15/17

Wir haben hier bei netla ja schon oft geschrieben, dass du beim Surfen im Internet oder bei der Nutzung von Apps, egal ob am Computer oder am Handy, jede Menge Datenspuren und Informationen über dich hinterlässt.


Wenn du eine Webseite aufrufst, werden auf dem Internetserver, auf dem sich diese Webseite befindet, zum Beispiel deine IP-Adresse, der verwendete Browser sowie andere technische Daten gespeichert. Anhand dieser Daten lässt sich erkennen, von welchem Computer aus die Internetseite aufgerufen wurde, nicht aber von wem.


Ganz anders funktioniert dagegen das sogenannte Webtracking.

Ein Beispiel: Wird ein YouTube-Video auf einer Internetseite eingebunden, dann wird jedes Mal, wenn diese Seite aufgerufen wird, eine Verbindung zu YouTube aufgebaut – denn dort ist das Video ja gespeichert und muss abgerufen werden.

Auf der Webseite, die du aufrufst, werden also Daten von einem fremden Anbieter (in unserem Beispiel YouTube) eingebunden. Rufst du nun eine komplett andere Internetseite auf, in der ebenfalls ein YouTube-Video eingebunden ist, wird erneut eine Verbindung zu YouTube aufgebaut, um das entsprechende Video abzurufen. YouTube weiss jetzt, welchen Seiten du aufrufst. Damit lassen sich von diesem fremden Anbieter also Rückschlüsse auf dein Surfverhalten über mehrere Webseiten hinweg ziehen – meist ohne, dass die eigentlichen Betreiber der Webseite darauf Einfluss nehmen können.

Ein weiteres Beispiel ist der Like-Button von Facebook. Auch darüber haben wir hier ja schon berichtet. Ist dieser Like-Button auf einer Webseite eingebunden, dann  wird, jedes Mal, wenn du diese Seite aufrufst, eine Verbindung zu Facebook hergestellt. Dabei können kleine Dateien, so genannte Cookies, auf dem Rechner gespeichert werden. Damit wäre es Facebook möglich, herausfinden, welcher Nutzer die Seiten aufgerufen hat und z.B. welche Vorlieben und Interessen er hat.

Das Webtracking wird darüber hinaus besonders häufig in der Werbeindustrie angewandt. Auch hier ein Beispiel: Du suchst z.B. auf Google nach Jeans. Rufst du dann eine Webseite auf, die Google-Anzeigen einblendet, ist es sehr wahrscheinlich, dass du hier Werbung für Jeans-Hosen angezeigt bekommst.


In vielen Fällen werden Webtracking-Dienste auch zur Analyse von Webseiten eingesetzt. Zum Beispiel um herauszufinden, welche Inhalte besonders lange angesehen wurden. Wird eine Seite zum Beispiel immer nur drei Sekunden lang angeschaut, dann kann das darauf hindeuten, dass der Inhalt entweder sehr langweilig ist oder die Nutzer einfach nicht interessiert.


Für viele Angebote, die auf Webseiten zu finden sind, lässt sich eine Verbindung zu anderen Anbieter leider nicht verhindern. Um ein YouTube-Video einzubinden, muss eine Verbindung zu YouTube erfolgen – gleiches gilt z.B. für den Like-Button von Facebook.


Es gibt aber einige Möglichkeiten, wie du dich vor Web-Trackern schützen kannst.

Für viele Internetbrowser gibt es zum Beispiel entsprechende Add-ons und in den jeweiligen Browsermenüs kannst du einstellen, dass Cookies von Drittanbietern nicht akzeptiert werden sollen. Ebenfalls hilfreich: das Löschen von Cookies beim Beenden des Browsers. Auch das kannst du in den Einstellungen festlegen. Weitere Möglichkeiten findest du in den weiterführenden Links zum Thema.

Einen 100-prozentigen Schutz vor Web-Trackern gibt es aber allerdings nicht – ausser, du verbindest dich nicht mehr mit dem Internet.


Weitere Informationen zu dem Thema findest du hier:


http://www.klicksafe.de/themen/rechtsfragen-im-netz/irights/vom-web-tracking-zum-app-tracking/

https://www.saferinternet.at/news/news-detail/article/cookies-und-webtracking-vor-den-datensammlern-der-werbewirtschaft-schuetzen-440/

https://netla.ch/surfen/2023/heimliche-datensammler-uberlisten/

https://netla.ch/surfen/2023/100-anonym-mit-dem-inkognito-browser-tab/


Ist dir das auch schon mal passiert: Du findest auf einer Internetseite deine Traumschuhe, das...
Kat: Surfen

Ich unterstütze Netla, weil ich es für vordringlich halte, dass die heranwachsende Generation mit den Möglichkeiten und Gefahren einer digitalisierten Welt möglichst früh vertraut gemacht werden muss. Die informationelle Selbstbestimmung setzt informierte Bürger voraus.
Hanspeter Thür, ehem. Eid­ge­nös­sisch­er Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragter

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